Glykämischer Index - Experten zweifeln an Glyx-Diäten
Einer neuen US-Studie zufolge garantieren Glyx-Diäten keinen sicheren Abnehmerfolg oder nachweisbaren Gesundheitsnutzen. Der Ballaststoffanteil ist vermutlich entscheidender.
Eine Ernährungsform, die sich am Glykämischen Index (kurz: GI oder Glyx) orientiert, gehört zu den größten Diättrends der letzten Jahre. Hierbei werden Kohlenhydrate nach ihrem Einfluss auf den Blutzucker-Spiegel bewertet. US-Forscher von der Universität South Carolina haben jedoch Zweifel am Nutzen der Glyx-Diäten: Nach ihren aktuellen Erkenntnissen ist der Gykämische Index vermutlich wenig hilfreich, um diejenigen Lebensmittel zu bestimmen, die man bevorzugen oder vermeiden sollte, um seinen Gesundheitszustand zu verbessern. (British Journal of Nutrition)
Für die Studie waren über einen Zeitraum von fünf Jahren mehr als 1.000 Patienten aus vier klinischen Einrichtungen untersucht worden. Die Forscher um Diabetes-Expertin Dr. Elizabeth Mayer-Davis wollten dabei herausfinden, ob Teilnehmer mit einem relativ niedrigen Glykämischen Index auch insgesamt niedrigere Blutzucker-Spiegel aufwiesen als diejenigen mit einem hohem Glyx-Wert in der Ernährung. Allerdings zeigten verschiedene Messungen keinen Zusammenhang zwischen den Glyx- und Glukose-Werten. Das bedeutet, dass der Glykämische Index vermutlich nicht die speziellen Effekte von Lebensmitteln auf den Blutzucker erfasst.
Der Grund für den guten Gesundheitszustand der Probanden bei einem niedrigen Glykämischen Index in manchen Studien ist wahrscheinlich ein anderer, glaubt Dr. Mayer-Davis. So weisen ballaststoffreiche Lebensmittel typischerweise auch einen relativ niedrigen Glykämischen Index auf. Dementsprechend ist der Gesundheitsnutzen eher auf den Ballaststoffanteil der Glyx-Diäten zurückzuführen. Dass Nahrungsfasern Herzerkrankungen, Diabetes und Übergewicht vorbeugen können, haben verschiedene Untersuchungen bereits belegen können.
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