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Von Anis bis Zimt: Die zehn gesündesten Wintergewürze

Wenn einem der Duft von Lebkuchen, Zimtsternen oder Glühwein in die Nase zieht, ist definitiv Winter. Was die Leckereien so verführerisch macht, sind vor allem die darin enthaltenden Gewürze.

Diese verleihen Speisen und Getränken nicht nur ihre charakteristische Note, sondern besitzen auch nachweislich gesundheitsfördernde Eigenschaften. Kein Wunder: In den Früchten, Samen, Rinden und Wurzeln sind die Wirkstoffe der Pflanzen in hohem Maße konzentriert. Das wussten auch die alten Chinesen und Ägypter, die Gewürze bereits vor 5.000 Jahren zu Heilzwecken einsetzten. Besonders praktisch: Viele Wintergewürze wirken hervorragend gegen Erkältungs- und Verdauungsprobleme - also Beschwerden, die in der kalten Jahreszeit vermehrt auftreten. Grund genug also, diese Gewürze jetzt regelmäßig für die Zubereitung von Speisen zu verwenden. Zusätzlich können Sie sie auch gezielt als Naturheilmittel einsetzen.

Nachfolgend haben wir die zehn gesündesten Wintergewürze für Sie zusammengestellt:

1. Anis (Pimpinella anisum): Viele kennen das süße und lakritzenartige Aroma von Plätzchen und Lebkuchen. Doch das Öl der Anisfrüchte wirkt auch krampflösend bei Blähungen und Verstopfung und schleimlösend bei Infektionen der oberen Atemwege. Rezept: Für einen Tee einen halben Teelöffel getrocknete, zerstoßene Anisfrüchte mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Bei Erkrankungen der Atemwege morgens und abends, bei Magen-Darm-Beschwerden mehrmals täglich etwas Tee trinken.

2. Ingwer (Zingiber officinale): Ingwer zählt zu den wichtigsten Gewürz- und Heilmitteln in der indischen Ayurveda-Lehre und wird auch hierzulande immer beliebter. Kein Wunder: Im Wurzelstock steckt eine geballte Ladung an Bitterstoffen und ätherischen Ölen, die vorbeugend und lindernd bei Erkältungen wirken und die Verdauung unterstützen. Bekannt ist Ingwer auch als Mittel bei Übelkeit (auf Reisen, in der Schwangerschaft). Rezept: 3 Scheiben frischen Ingwer in 0,5 Liter Wasser geben und ca. 10 Min. kochen. In eine Thermosflasche füllen und über den Tag verteilt trinken. Alternative: Ein paar Stücke kandierten Ingwer knabbern.

3. Kardamom (Elettaria cardamomum): Die Samenkerne des mit der Ingwerfamilie verwandten Strauchs haben ein leicht-brennendes Aroma, das Lebkuchen, Marzipan, Punsch oder Gewürzbrote verfeinert. Kardamom wirkt beruhigend auf Magen und Darm, verbessert die Verdauung, sorgt für frischen Atem, regt den Kreislauf an und soll sogar die Stimmung aufhellen und die Liebeslust anregen. Rezept: Einige Kapseln mit heißem Wasser überbrühen und nach Geschmack weitere Kräuter hinzugeben (z. B. Süßholz, Ringelblume, Pfefferminze). Tipp: Eine Prise Kardamompulver in den Kaffee geben - das macht ihn bekömmlicher.

4. Koriander (Coriandrum sativum): Während Koriander als Küchenkraut ein strenges Aroma besitzt, duften die getrockneten Samen angenehm orangig-zimtig. Aus diesem Grund werden auch Lebkuchen, Spekulatius oder Aachener Printen gerne mit Koriander gewürzt. In der Naturheilkunde wirken Koriandersamen beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt und die Nerven. Koriander-Sud soll auch gegen Migräne helfen. Rezept: Einen Esslöffel Koriandersamen im Mörser zerstoßen, mit einem halben Liter Wasser aufgießen, zum Kochen bringen und bei kleiner Hitze ca. 15 Minuten lang köcheln lassen und abseihen. Zweimal täglich eine Tasse (evtl. mit Honig) trinken.

5. Muskatnuss (Myristica fragrans): Von wegen Nuss: In Wirklichkeit handelt es sich um den Samenkern des aus Indonesien stammenden Muskatbaums. Die Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend (z. B. bei Rheuma und Gicht), stimmungsaufhellend und appetitanregend. Schon Hildegard von Bingen empfahl Muskat für Menschen mit strapazierten Nerven. Doch Vorsicht: Schon die Dosis einer einzigen Nuss kann Krämpfe, Schwindel und Halluzinationen auslösen. Daher Muskatnuss nur sparsam verwenden. Bei der üblichen Dosis in Speisen droht keine Gefahr. Rezept: Geben Sie einfach eine Prise Muskatnuss in Kräutertee.

6. (Gewürz-)Nelken (Syzygium aromaticum): Nelken wurden wegen ihrer Nagel-ähnlichen Form (als Symbol der Kreuzigung Christi) lange Zeit magische Heilkräfte zugesprochen. Heute weiß man: Die ätherischen Öle, allen voran das Eugenol, wirken schmerzstillend und desinfizierend und werden daher gerne in der Zahnheilkunde eingesetzt. Auch auf den Magen-Darm-Trakt wirken die süß-würzigen Nelken, die gemahlen sehr scharf schmecken können, beruhigend. Nelken sollen ebenfalls Migräne-Attacken vorbeugen und lindern können. Rezept: Einen Rotbuschtee zubereiten und zwei Gewürznelken dazugeben.

7. Piment (Pimenta dioica): Die Frucht des Nelkenpfefferbaums wurde bereits von den Azteken als Würz- und Heilpflanze verwendet. Hierzulande wird Piment mit seiner milden Schärfe vor allem zum Würzen von Fisch- und Wildgerichten, gemahlen auch für Lebkuchen und Spekulatius, eingesetzt. Piment hilft sehr gut gegen Blähungen, Schmerzen und stressbedingte Nervosität. Rezept: Bei Rheuma und Neuralgien einige zerstoßene und gekochte Samen in ein Tuch geben und eine Zeit lang auf die schmerzende Stelle auflegen.

8. Safran (Crocus sativus): Safran zählt zu den kostbarsten Gewürzen. Kein Wunder: Die Fäden einer ursprünglich aus dem vorderen Orient stammenden Krokusart werden mühsam per Hand aus den Blütennarben geerntet. Das stark gelb färbende Gewürz fördert die Verdauung von Eiweiß und wird häufig in Milch- und Süßspeisen eingesetzt. Safran soll auch bei leichter Herzschwäche helfen. Rezept: Eine Tasse Milch erhitzen und eine Messerspitze geriebenen Safran hinzugeben. Unter Rühren zwei Minuten weiterköcheln lassen und warm trinken.

9. Vanille (Vanilla planifolia): Der reinste Genuss: Warme Vanille-Soße. Doch die aus der Schote einer aus Mittelamerika stammenden Orchideenart gewonnene echte Vanille (erkennbar an den schwarzen Pünktchen) kann mehr, als nur lecker sein: Sie fördert die Abwehrkräfte und soll sogar die Liebeskraft stärken. Grund: Das Vanillin ist chemisch verwandt mit den Sexuallockstoffen des Menschen. Ob es tatsächlich wirkt, sei dahingestellt. Tatsache ist: Vanille wirkt appetitzügelnd. Rezept: Bei Heißhunger eine Tüte Vanillezucker anpieksen und daran schnuppern.

10. Zimt (Cinnamomum): Zimt ist das Wintergewürz schlechthin! Ein besonders feines Aroma besitzt der Ceylon-Zimt (Kaneel), der zumeist in Stangenform erhältlich ist. Die ätherischen Öle wirken antibakteriell, pilzhemmend, krampflösend, entzündungshemmend und können den Blutzucker-Spiegel senken. Rezept: Bei Blähungen, Völlegefühl oder Bauchkrämpfen einen Teelöffel Zimtstange zerkleinern, mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und nach den Mahlzeiten trinken. Tipp für Diabetiker: Einen halben Teelöffel Zimt am Tag einnehmen oder eine Zimtstange im Tee einweichen. Alternative: Spezial-Extrakt aus Zimtrinde (in Apotheken).
Wichtig: Die Einnahme vorher mit dem Arzt absprechen.

Quelle: Medical Mirror 12/2005

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