Lautes Arbeitsumfeld lässt den Blutdruck steigen
US-Studie zeigt: Der Körper reagiert bereits bei einer Erhöhung der durchschnittlichen Lautstärke von 10 bis 13 Dezibel.
Wer in lauter Umgebung arbeitet, riskiert unter Umständen einen Bluthochdruck, so eine aktuelle US-Studie an der Universität Michigan. Ein Team um Professor Sally Lusk hatte in einer Auto-Montagehalle den Einfluss von verschiedenen Geräuschtypen auf den Blutdruck der Angestellten untersucht: kontinuierliche "normale" Geräusche (41 - 103 Dezibel), lautere kontinuierliche Geräusche (46 - 124 Dezibel) sowie plötzlicher Lärm (113 - 145 Dezibel). Zum Vergleich: Bei einem normalen Gespräch werden etwa 60 Dezibel erreicht, bei starkem Straßenverkehrslärm ca. 80 Dezibel.
Im Gegensatz zu anderen Studien wurden die Probanden in der aktuellen Untersuchung mit mobilen Monitoren ausgestattet, die sowohl Blutdruck und Herzfrequenz (alle zehn Minuten) als auch die Umgebungsgeräusche (jede Minute) aufzeichneten. Dabei zeigte sich, dass der Blutdruck eher auf einen hohen allgemeinen Geräuschpegel reagiert, während plötzliche laute Geräusche vor allem die Herzrate beeinflussen. Bereits eine Erhöhung der durchschnittlichen Lautstärke von zehn Dezibel ließ den systolischen (ersten) Blutdruckwert um 2 Millimeter auf der Quecksilbersäule (mmHg) ansteigen. Nur wenig mehr - nämlich 13 Dezibel - waren nötig, um den diastolischen (zweiten) Blutdruckwert um 2 mmHg zu erhöhen.
Professor Sally Lusk zufolge hat der Blutdruck-Spiegel am Arbeitsplatz, wo man die meiste Zeit des Tages verbringt, einen großen Einfluss auf die Gesundheit. Schon eine Verringerung der Diastole um 6 mmHg kann das Schlaganfall-Risiko um 35 bis 40 Prozent und die Gefahr einer Herzerkrankung um 20 bis 25 Prozent verringern. (Archives of Environmental Health)
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