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Nur keine Angst!

Wie Sie Ihre Neigung zu Sorgen und Grübeleien überwinden können.

Der unsichere Job, knappe Finanzen, Stress in der Beziehung oder eine schwere Krankheit sind Anlässe, die einem zu Recht Angst und Sorgen bereiten können. Es gibt jedoch auch Menschen, bei denen weitaus geringere Anlässe dafür ausreichen. Doch Sorgen sind weitaus mehr als ein sich wiederholendes Gedanken-Spiel im Gehirn. "Unglücklicherweise sind sie auch ziemlich ineffektiv", sagt Dr. Robert L. Leahy, Leiter des Amerikanischen Instituts für Kognitive Therapie in New York.

"Wenn Sie sich Sorgen machen, leben Sie in einer fiktiven Welt, die möglicherweise nie Wirklichkeit wird." Zwar sei es vollkommen normal, bei einer Autofahrt in eine unbekannte Gegend zur Sicherheit einen zweiten Blick auf die Straßenkarte zu werfen. Ineffektiv wird dieses Verhalten jedoch dann, wenn man auch dann noch Angst hat, sich zu verirren, wenn man die Route ausgedruckt und mehrmals im Geiste durchgegangen ist - also ein negatives Ergebnis erwartet, nachdem man alles für einen positiven Ausgang getan hat. Gute Nachricht: Es gibt Wege, Ihre Neigung zu Unsicherheit, Sorgen und Grübeleien zu überwinden. Dafür müssen Sie zwar etwas Übung und Geduld investieren; doch es lohnt sich!

Hier einige Tipps des renommierten Psychiaters:

1. Sie suchen ständig nach Bestätigung: Sie fragen Ihren Partner, ob er Sie noch attraktiv findet. Und obwohl er schon zum dritten Mal mit "Ja" antwortet, sind Sie nicht zufrieden. Was hilft: Akzeptieren Sie, dass ständiges Nachfragen nichts ändert: Beginnen Sie, an sich selbst zu glauben, ohne vom Feedback anderer Menschen abhängig zu sein.

2. Sie verdrängen Ihre Sorgen: Vielleicht ist Ihr Arbeitsplatz unsicher. Kein Wunder, dass Sie dies beschäftigt. Doch wann immer der Gedanke daran aufkommt, verdrängen Sie ihn sofort. Was hilft: Wichtig ist, dass Sie den Gedanken zulassen; sonst wird das Problem immer größer. Rat von Dr. Leahy: Wiederholen Sie fünf bis zehn Minuten lang den Satz: "Ja, es ist möglich, dass ich meinen Job verliere." Dadurch wird die Angst zwar zunächst stärker, aber schon nach kurzer Zeit an Intensität verlieren. Indem Sie sich den schlimmsten Fall vorstellen, werden Sie erkennen, dass dies nicht zwangsläufig auch eintreten wird.

3. Sie sammeln irrelevante Informationen: Informationen über ein Problem einzuholen, ist eine gute Strategie - vorausgesetzt, es sind die richtigen. So wird es Ihre Flugangst nur erhöhen, wenn Sie im Internet nach "Flugzeug-Unglücken" anstatt nach "sicheren Flügen" suchen. Was hilft: Gewöhnen Sie sich an, nur nützliche Informationen zu sammeln und wie ein Journalist jede Geschichte von beiden Seiten zu betrachten.

4. Sie üben und üben und üben: Sie müssen einen Vortrag halten und wollen sich bestmöglich darauf vorbereiten. Daher üben Sie Ihre Rede tagelang - mit dem Ergebnis, dass Sie vollkommen ausgelaugt sind. Was hilft: Egal, ob Vortrag, Prüfung oder Präsentation: Setzen Sie sich ein Zeitlimit für die Vorbereitung. Geraten Sie in Versuchung, immer wieder die Unterlagen durchzugehen: Machen Sie sich bewusst, was Sie bereits an Arbeit investiert haben und was Sie wissen. Haben Sie Erfolg, werden Sie auch zukünftig stärker auf Ihre Fähigkeiten vertrauen.

Wichtig zu wissen: Bei folgenden Verhaltensweisen, die länger als sechs Monate dauern, kann Dr. Leahy zufolge auch eine behandlungsbedürftige generalisierte Angststörung vorliegen:

1. Sie vermeiden Aktivitäten, die Sie sonst gerne tun, wie z. B. Freunde anrufen oder bestimmte Arbeiten erledigen.

2. Sie verbringen viel Zeit damit, sich bei Freunden über Ihre Situation zu beklagen.

3. Ihre ständigen Sorgen haben bereits zu gesundheitlichen Beschwerden (wie z. B. Reizdarm-Syndrom, Kopfschmerzen, Herzrasen, Schlafstörungen oder Erschöpfung) geführt.

Quelle: Medical Mirror 12/05

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