Schlaftipps für heiße Sommernächte
Jeder kennt das: Wenn auch nachts die Temperaturen kaum abkühlen, fällt das Ein- und Durchschlafen schwer.
Folge: Man wälzt sich unruhig von der einen auf die andere Seite, wirft schweißgebadet die Bettdecke von sich oder verzichtet gleich auf Bettzeug und Schlafanzug. Doch so richtig hilft das alles nicht. Und so wachen wir am Morgen gerädert und völlig durchgeschwitzt auf.
"Statistisch gesehen sind Durchschlafstörungen im Sommer weltweit vermehrt", so Dr. med. Christoph Schenk, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin. "Da die Nächte extrem kürzer sind, ist in den Sommermonaten auch das schlaffördernde Hormon Melatonin beim Menschen weniger vorhanden, wodurch sich der Schlafdruck verringert." Schlimm sei dies jedoch nicht, glaubt der Leiter des Ambulanten Schlafzentrums Osnabrück, da die Umstellung langsam geschehe und sich der Organismus gut daran gewöhne. Problematisch wird es jedoch dann, wenn die Schlafstörungen länger anhalten und die Leistungsfähigkeit am Tage stark eingeschränkt wird. Dr. Schenk rät daher, Schlafstörungen, die über acht bis zehn Wochen anhalten, in einem Schlaflabor abklären zu lassen. So können chronische Schlafprobleme auch Anzeichen einer Erkrankung oder Folge äußerer Umstände, wie z. B. Lärm oder Stress, sein.
Nachfolgend einige Tipps, wie Sie auch in heißen Nächten beide Augen zu bekommen:
* Verzichten Sie auch in warmen Nächten nicht vollständig auf die Bettdecke. Grund: Durch die permanente Feuchtigkeit auf der Haut können Sie sich leicht erkälten. Besser: Eine leichte Decke oder ein Laken aus Naturmaterial, das die Körperfeuchtigkeit aufnimmt.
* Sorgen Sie schon einige Stunden vor dem Zubettgehen für ein angenehmes Raumklima im Schlafzimmer, indem Sie früh morgens und abends gut lüften und tagsüber die Fenster mit einem Rollo oder einer Jalousie schützen.
* Abends lange auf der Terrasse gesessen, gut gegessen und getrunken? Das sollten Sie lieber lassen, denn Alkohol und schweres, fettreiches Essen erschwert das Einschlafen im Sommer zusätzlich. Weniger belastend sind Fruchtsaftschorlen, Kräutertees und leicht verdauliche Speisen wie Nudeln.
* Meiden Sie abends anstrengende Sportarten. Wer nur nach Feierabend Zeit hat, sollte sein Training maximal zwei Stunden vor dem Schlafengehen absolvieren und sich anschließend genügend Zeit zum Entspannen nehmen.
* Die eiskalte Dusche nach einem anstrengenden Tag ist verlockend. Doch Vorsicht: Das kühle Wasser regt den Kreislauf an und lässt Sie noch mehr schwitzen. Besser: Eine lauwarme Dusche oder ein Bad mit beruhigenden Kräuterzusätzen (z. B. Lavendel).
* Verzichten Sie auf Schlafmittel. In Einzelfällen kann ein Baldrianpräparat (500 mg abends) als Schlummerhilfe sinnvoll sein.
|