Sechs von zehn Deutschen setzen auf Selbstmedikation
Bei leichteren gesundheitlichen Beschwerden ist der Arzt anscheinend immer weniger gefragt: Sechs von zehn Deutschen versuchen, wann immer es geht, sich mit rezeptfreien Medikamenten selbst zu helfen.
Zu diesem Ergebnis kam die Studie "Health Care Monitoring 2005", für die das Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstitut psychonomics AG 3.000 Bundesbürger repräsentativ befragt hat. Danach gehen 61 Prozent bei leichteren Erkrankungen in die Apotheke und verzichten auf den Arztbesuch; im Jahr 2003 waren es noch 56 Prozent. Dadurch kommt der Apotheke eine verstärkt gesundheitsberatende Funktion zu.
Das Aufsuchen der Apotheke wird damit auch zunehmend zum "kleinen Arztbesuch zwischendurch". Apotheker genießen inzwischen sogar ein höheres Allgemeinvertrauen (91 Prozent) als Ärzte (84 Prozent). Zwar werden freiverkäufliche Medikamente von 40 Prozent der Bevölkerung auch in Drogerien, Reformhäusern, Supermärkten und Discountern gekauft. Doch oft scheitert dies noch an fehlenden Beratungsmöglichkeiten, eingeschränktem Vertrauen sowie mangelnder Erfahrung.
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