So behalten Sie am Computer den Durchblick
Augenbeschwerden bei der Bildschirmarbeit müssen nicht sein: Was Sie zur Vorbeugung tun können.
Ein Auge wiegt nur etwa sieben Gramm. Trotz ihres geringen Gewichts müssen unsere Sehorgane tagtäglich Hochleistungen vollbringen. Vor allem stundenlange Computerarbeit belastet die Augen stark. Die Bundesanstalt für Arbeitsmedizin hat ermittelt, dass jeder zweite Bildschirmarbeiter Probleme mit den Augen hat. Zu den häufigsten Symptomen gehören Schmerzen, Brennen und Jucken, verschwommenes Sehen oder Doppelbilder.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Wer am Bildschirm arbeitet, blickt oft stundenlang auf eine hell erleuchtete Fläche. Dabei bewegen sich die Augen viel weniger als z. B. beim Lesen eines Buches. Dazu kommt, dass wir dabei ununterbrochen zum Nahsehen gezwungen werden. Die Augen müssen dabei ständig die Sehschärfe angleichen (Akkomodation). Folge: Die Sicht in die Ferne verschwimmt, oder der Blickwechsel zwischen nah und fern erfolgt nur noch schwerfällig. Durch das angestrengte Starren auf den Bildschirm verringert sich zudem der Lidschlag von ca. 22 auf sieben Schläge pro Minute. Die Folge: Der Tränenfilm verteilt sich schlechter und verdunstet eher.
Wichtig zu wissen: "Nicht der Computer macht unsere Augen krank, er deckt mitunter Beschwerden erst auf, die bereits vorhanden sind, aber bislang nicht bekannt waren", sagt der Augenarzt Dr. Georg Mehrle aus Bietigheim-Bissingen. Daher sollten Augenprobleme immer vom Arzt abgeklärt werden. Was Sie selbst zur Vorbeugung tun können:
* Position und Abstand einhalten: Achten Sie darauf, dass der Monitor blendfrei zur Fensterfläche steht und keine Blendungen durch Lampen entstehen. Wichtig auch: ca. 70 cm Abstand zum Monitor einhalten.
* Den Tränen nachhelfen: Sind Ihre Augen trocken, gerötet und müde? Blinzeln und Gähnen hilft, den Tränenfluss anzuregen. Reicht das nicht aus: Der Augenarzt kann Tränenersatzmittel verschreiben.
* Die richtige Sehhilfe wählen: Grundsätzlich eignet sich jede dem Sehfehler angepasste Brille auch für die Arbeit am Computer. Inzwischen gibt es Gleitsichtbrillen für die Bildschirmtätigkeit. Vorsicht mit weichen Kontaktlinsen: Sie können die Sauerstoffzufuhr des Auges vermindern.
* Regelmäßige Pausen einlegen: Um Ihren Augen am Computer Erholung zu gönnen, sollten Sie regelmäßig (mindestens einmal pro Stunde) kurze Blickpausen einlegen. Dabei am besten in die Ferne schauen.
* Augenübungen machen: Folgende Übungen trainieren Ihr Sehvermögen und sorgen rasch für Entspannung:
Fusionieren. Trainiert das räumliche Sehen: Halten Sie den linken Daumen etwa 20 cm vor Ihre Nasenspitze, den rechten Daumen mit ausgestrecktem Arm genau dahinter. Den Blick auf den linken Daumen richten. Der rechte Daumen wird nun doppelt sichtbar. Nach ein paar Sekunden Blick auf den rechten Daumen konzentrieren und umgekehrt. Mehrmals wiederholen.
Palmieren. Beruhigt und entspannt die Augen: Decken Sie die Augen locker mit Ihren hohlen Handflächen ab, sodass kein Licht mehr von außen durchdringt. Augen schließen und tief durchatmen. Farbige Lichtblitze und Muskelzuckungen zulassen. Dabei wird überschüssige Energie entladen. Genießen Sie es, außer dem Schwarz nichts sehen zu müssen. So lange entspannen, wie Sie Zeit haben und wie es Ihnen gut tut.
Augen-Yoga. Dehnt die Augenmuskeln und erweitert das Blickfeld: Hände heben und mit ausgestreckten Zeigefingern in Augenhöhe nach links und rechts abspreizen (die Hände sollten noch sichtbar sein). Nun langsam mit dem Blick von einer zur anderen Seite wandern. Dabei entspannt atmen.
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