Akupunktur: Mit Nadeln gegen den Baby-Blues
Untersuchungen zufolge entwickeln zwischen 3,5 und elf Prozent aller Schwangeren eine Depression.
Kurz nach der Entbindung ist sogar knapp jede fünfte Frau betroffen. Ein solcher "Baby-Blues" kann nach neuen Erkenntnissen erfolgreich mit einer Akupunktur behandelt werden. Zu diesem Ergebnis gelangten US-Psychiater von der renommierten Stanford University in Kalifornien. Das Team um Dr. Rachel Manber hatte für ihre Studie 61 werdende Mütter mit einer in Episoden auftretenden Majoren Depression herangezogen. Die Frauen erhielten per Zufallsprinzip eine von drei Behandlungen: eine aktive Akupunktur, die speziell auf die depressiven Symptome zielte, eine Kontroll-Akupunktur ohne Berücksichtigung der speziellen Symptome oder eine Massage-Therapie.
Ergebnis: Nach acht Wochen hatten 69 Prozent der Patientinnen auf die aktive Akupunktur angesprochen. Die Behandlung war damit deutlich erfolgreicher als bei der Kontroll-Akupunktur mit 47 Prozent und der Massage-Therapie mit 32 Prozent. Wie sich zudem herausstellte, ging unter der aktiven, individuellen Nadelbehandlung die Schwere der depressiven Symptome im ersten Behandlungsmonat deutlich stärker zurück als in der Massage-Gruppe. Diejenigen Frauen, die auf die Akupunktur ansprachen, hatten auch noch zehn Wochen nach der Niederkunft weniger depressive Beschwerden als diejenigen, bei denen die Nadelbehandlung nicht wirkte. (Journal of Affective Disorders)
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