Colitis ulcerosa: Probiotika können Therapie-Erfolg verbessern
Eine entzündliche Darmerkrankung, wie Colitits ulcerosa, ist für die Betroffenen eine große psychische und körperliche Belastung.
Bei der zumeist chronischen und schubweise verlaufenden Entzündung spielen Darmbakterien eine wichtige Rolle. Wie neue Untersuchungsergebnisse der kanadischen Universität von Edmonton in Alberta zeigen, kann eine Kombination von acht verschiedenen probiotischen Milchsäurebakterien die konventionelle Therapie sinnvoll ergänzen und so die Symptome einer akuten Erkrankung spürbar lindern. An der kleinen Studie nahmen 34 ambulante Patienten mit einer leichten bis mittelschweren Colitis ulcerosa teil, die einen Erkrankungs-Aktivitäts-Index zwischen 3 und 9 aufwiesen. Bei allen Patienten hatte eine vorherige Behandlung mit Mesalamin, Kortison oder Antimetaboliten keinen ausreichenden Erfolg gebracht.
Die Gastroenterologen setzten für ihren Versuch eine kommerziell erhältliche Mixtur ein (VSL #3). Diese besteht aus vier Stämmen Lactobazillen, drei Stämmen Bifidobakterien und einem Stamm Streptococcus salivarius. Sechs Wochen lang erhielten die Probanden zweimal täglich 3.600 Billionen der "guten" Bakterien. Ergebnis war eine Ansprechrate von 77 Prozent ohne Nebenwirkungen: Bei 18 Patienten ging die Krankheits-Aktivität um maximal 2, bei acht Patienten sogar um mehr als 3 Punkte zurück. Bei drei Teilnehmern kam es zu keinerlei Veränderungen. Bei drei weiteren Patienten verschlechterten sich die Symptome, während zwei Patienten keine verwertbaren Untersuchungsergebnisse hervorbrachten. Die kanadischen Forscher schlussfolgern daraus, dass die zusätzliche Einnahme probiotischer Bakterienkulturen immer dann sinnvoll sein kann, wenn die Patienten auf die konventionelle Therapie nicht ansprechen. (The American Journal of Gastroenterology)
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