Durch Migräne häufiger Brustschmerzen
Über den Zusammenhang zwischen Migräne und dem Risiko einer koronaren Herzerkrankung streiten Wissenschaftler schon seit Jahren.
Eine aktuelle Langzeitstudie mit über 12 000 Teilnehmern an der Universität von North Carolina in Chapel Hill bringt jetzt etwas Licht ins Dunkel. Danach gibt es zwischen den beiden Erkrankungen keine Verbindung. Allerdings berichten Migräne-Patienten häufiger über Brustenge (Angina pectoris). Menschen, die in ihrem Leben bereits unter Migräne oder anderen starken Kopfschmerzen mit und ohne Aura gelitten haben, berichteten dreimal häufiger über Brustschmerzen als Personen ohne Kopfschmerz-Vergangenheit. Dieser Zusammenhang blieb auch nach Berücksichtigung anderer Einflussfaktoren, wie Alter, Bluthochdruck, Rauchen und erhöhtem Cholesterin-Spiegel, bestehen.
Zwar zeigen Studien, dass Patienten mit Angina pectoris ein höheres Risiko für eine spätere koronare Herzerkrankung haben. Studienleiterin Dr. Kathryn M. Rose glaubt jedoch, dass die größere Angina pectoris-Häufigkeit bei Kopfschmerzen möglicherweise auf eine besondere Schmerzempfindlichkeit oder Anfälligkeit für Gefäßkrämpfe (Vasospasmen) zurückzuführen ist. Migräne-Patienten sollten jedoch keinesfalls Brustschmerzen ignorieren, so die Medizinerin, da es ein Symptom für zahlreiche Erkrankungen sein kann. (Neurology)
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