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Harnwegsinfektionen: So schützen Sie Blase und Nieren

Die Gesellschaft für Nephrologie warnt: In der Badesaison ist das Risiko einer "verschleppten" Blasenentzündung besonders groß.

Wer schon einmal eine Blasenentzündung (Zystitis) hatte, weiß, wie unangenehm das sein kann: Es brennt und sticht beim Wasserlassen. Außerdem verspürt man ständigen Harndrang, kann aber nur geringe Urinmengen abgeben. Manchmal treten auch krampfartige und stechende Schmerzen im Unterbauch auf. Vor allem Frauen sind aufgrund ihrer kürzeren Harnröhre anfällig für Harnwegsentzündungen, da Keime von außen leichter in die Blase gelangen können.

In den Sommermonaten ist das Infektionsrisiko für Blasenentzündungen, die "verschleppt" werden, besonders groß, warnt die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie. Hauptursache ist das Verhalten bei warmen Temperaturen: So lassen viele Frauen beim Baden den nassen Bikini oder Badeanzug auf der Haut trocknen oder fahren bauchfrei Fahrrad oder Motorrad. Auch im zarten Sommerkleid die kühleren Abende im Freien zu genießen, kann unangenehme Folgen haben: Im schlimmsten Fall wandern die Bakterien über einen Harnleiter aufwärts zu den oberen Harnwegen und Teilen der Niere, wo sie sich vermehren. Dadurch kann eine akute Nierenbeckenentzündung entstehen, die sich durch schmerzhaftes und häufiges Wasserlassen, hohes Fieber, Abgeschlagenheit sowie Flanken- und Rückenschmerzen bemerkbar macht.

Wichtig: Suchen Sie bei derartigen Symptomen unbedingt einen Nephrologen (Nierenfacharzt) oder Urologen auf! Wird eine Nierenbeckenentzündung nicht rechtzeitig erkannt, können die Nieren mitunter so stark geschädigt werden, dass es zu einem Nierenversagen kommt und eine Dialyse notwendig wird. Doch so weit muss es erst gar nicht kommen, wenn Sie eine "Unterkühlung" des Unterleibs von vornherein vermeiden.

Was außerdem wichtig ist:

* Trinken Sie immer ausreichend (mindestens 2,5 Liter pro Tag). Ihre Nieren sollten täglich etwa 1,5 Liter Urin ausscheiden.

* Halten Sie den Unterkörper und die Füße stets warm und trocken. Nasse Badekleidung oder durchgeschwitzte Sportsachen sofort wechseln.

* Verwenden Sie zur Empfängnisverhütung keine Vaginal-Pessare. Nach jedem Geschlechtsverkehr innerhalb von 15 Minuten die Blase leeren.

* Den Harndrang nie lange aufhalten, sondern sofort zur Toilette gehen. Pressen Sie beim Wasserlassen nicht zu stark mit der Bauchmuskulatur.

* Beugen Sie Verstopfung vor. Um keine Darmkeime in die Scheide zu bringen, Toilettenpapier stets von vorne nach hinten benutzen.

* Die Unterwäsche am besten täglich wechseln. Bevorzugen Sie dabei solche aus Baumwolle.

* Bei der Intimpflege gilt: Nicht zu oft mit Seife waschen und auf Desinfektionsmittel und Intimsprays verzichten.

* Eine geschwächte Körperabwehr begünstigt wiederkehrende Blaseninfektionen. Daher das Immunsystem durch ausreichend Schlaf, Bewegung an frischer Luft und eine vitaminreiche Ernährung auf Trab bringen.

* Bei einer Neigung zu Blasenentzündungen ist vorbeugend eine Kur mit Blasen- und Nierentee sinnvoll.

* Studien haben gezeigt, dass auch Tanninverbindungen in Cranberries und Preiselbeeren die Anhaftung von E. coli-Bakterien im Blasengewebe verhindern können. Finnische Forscher von der Universität empfehlen zur Vorbeugung von Blasenentzündungen, täglich 50 ml Saft zu trinken.

Quelle: Medical Mirror 08/05

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