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Rosskastanie bringt schwache Venen auf Trab

Die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum L.) gilt in unseren Städten, Parks und Alleen als eine der schönsten Baumarten.

Kein Wunder, dass sie dieses Jahr vom Kuratorium Baum des Jahres ausgewählt wurde. Doch die ursprünglich in den Mittelgebirgen Griechenlands, Albaniens und Mazedoniens beheimatete Rosskastanie ist nicht nur eine optische Augenweide, sondern auch eine wertvolle Heilpflanze. Die Kastanien, die ihren Beinamen der Tatsache verdanken, dass sie einst Pferden bei Husten und Wurmkrankheiten Linderung verschafft haben, sind zwar aufgrund ihrer Bitterstoffe ungenießbar und schwach giftig (Daher dürfen sie auch nicht mit Esskastanien verwechselt werden.). Doch der getrocknete Samen birgt viele wertvolle Inhaltsstoffe - hauptsächlich Flavonoide und Saponine, die entzündungshemmend und gefäßschützend wirken.

Verschiedene Fertigpräparate als Kapseln, Dragees, Tabletten, Tropfen oder Sprays sind z.B. in Apotheken erhältlich. Für die äußere Anwendung gibt es zudem kühlende Gels und Salben mit Rosskastaniensamen-Extrakt. In seltenen Fällen rufen Fertigpräparate aus Rosskastaniensamen Magen-Darm-Beschwerden hervor. In diesem Fall können so genannte Retard-Präparate sinnvoll sein, bei denen der Hauptwirkstoff Aescin erst im Dünndarm freigesetzt wird. Schwangere und Stillende sollten sicherheitshalber keine Präparate mit Rosskastaniensamen anwenden. Bei gleichzeitiger Einnahme von blutgerinnungshemmenden Medikamenten sollte vorher der Arzt gefragt werden.

Rosskastanie wird in der Volksheilkunde bei Verletzungen und Verstauchungen, Blutergüssen, Rückenschmerzen und rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Besonders bewährt hat sich Rosskastaniensamen bei Venenschwäche und Venenerkrankungen. So hemmt der Wirkstoff Aescin die körpereigene Produktion von Entzündungsstoffen und verringert gleichzeitig die Aktivität von Enzymen, die die Gefäßwände zersetzen und diese somit regelrecht von innen abdichten. Dadurch können entsprechende Präparate schwache oder bereits erkrankte Venen auf mehrfache Weise unterstützen: Der Venentonus und die Fließgeschwindigkeit des Blutes steigen, während gleichzeitig die Bildung von Wasseransammlungen im Gewebe (Ödemen) verhindert wird. Dies haben auch verschiedene klinische Studien im Vergleich zu Scheinmedikamenten (Placebos) und anderen Präparaten belegen können.

In einer Studie erhielten Patienten mit chronischer Venenschwäche vier Wochen lang einen Extrakt aus Rosskastaniensamen mit 100 mg Aescin täglich oder ein Placebo. Ergebnis: Schon nach zwei Wochen hatte der Umfang von Füßen und Unterschenkeln in der Behandlungsgruppe deutlich abgenommen. Gleichzeitig gingen Schmerzen, Müdigkeit, Spannungsgefühle und Juckreiz zurück. Nicht zuletzt aus diesen Gründen befürwortet auch die Kommission E, eine Expertengruppe zur Beurteilung von pflanzlichen Arzneimitteln, die Anwendung von Rosskastaniensamen bei chronischen Venenerkrankungen, wie z. B. Krampfadern, Schmerzen oder Schweregefühl in den Beinen, Schwellungen, Krämpfen oder Juckreiz.

Wie bei fast allen pflanzlichen Arzneimitteln stellt sich eine Wirkung zumeist erst nach mehreren Wochen ein. Daher entsprechende Präparate über einen längeren Zeitraum von mindestens drei Monaten einnehmen. Bei akuten Beschwerden sorgen Salben und Gels für rasche Linderung. Tipp: Diese am besten schon bei den ersten Anzeichen von Beinschwellungen oder -Schmerzen auftragen. Auch vor Belastungssituationen für die Venen, wie z. B. längeren Flugreisen, ist eine Anwendung sinnvoll.

Quelle: Medical Mirror 07/05

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