Studie: Frauen sollten ihre Eierstöcke behalten
Eine Hysterektomie bringt oft keinen Vorteil - im Gegenteil: Der Eingriff kann bei herzkranken Frauen unter 65 Jahren sogar das Sterberisiko erhöhen.
Viele Ärzte empfehlen ihren Patientinnen die vorsorgliche Entfernung der Eierstöcke im Rahmen einer Hysterektomie auch bei gutartigen Erkrankungen. Doch die als Oophorektomie oder Ovarektomie bezeichnete Maßnahme oft wenig sinnvoll, sondern kann im Gegenteil sogar schaden. Zu diesem Ergebnis kamen US-Mediziner von der David Geffen School of Medicine an der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Das Team um Dr. William M. Parker hatte die Daten vorheriger Studien zum Sterberisiko allgemein und solchen infolge von Herzinfarkten und Knochenschwund bei Frauen mit einer Ovarektomie ausgewertet. Mit Hilfe eines mathematischen Modells errechneten die Mediziner die statistische Langzeit-Überlebensrate von Frauen mit einem mittleren Eierstockkrebsrisiko.
Ergebnis: Bei Frauen bis 65 Jahre ist die Langzeit-Überlebensrate dann am höchsten, wenn die Eierstöcke bei einer Hysterektomie nicht mit entfernt werden. So steigt durch eine Oophorektomie in der Gruppe der bis 55-jährigen das Sterberisiko bis zum 80. Lebensjahr um 8,58 Prozent und in der Gruppe der bis 59-jährigen um 3,92 Prozent. Zwischen dem 65. und 75. Lebensjahr beträgt der Unterschied weniger als 1 Prozent. Studienleiter Dr. Willam Parker glaubt, dass die Eierstockentfernung bei einem geringen Krebsrisiko in keiner Altersgruppe einen klaren Vorteil bringt, zumal die Ovarien auch nach den Wechseljahren geringe Mengen weiblicher und männlicher Geschlechtshormone produzieren, die u. a. helfen, die Knochenstärke zu erhalten. Wichtig zu wissen: Die Empfehlungen gelten nicht für Frauen mit familiären Eierstockkrebserkrankungen oder einer entsprechenden genetischen Veranlagung, da diese von der Studie ausgeschlossen waren. (Obstetrics & Gynecology)
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