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Welche Medikamente dick machen können

Bewegt sich Ihre Anzeige auf der Waage nach oben, ohne dass Sie wissen, warum? Dann sollten Sie einmal Ihre Medikamente unter die Lupe nehmen.

Viele Arzneimittel beeinflussen Stoffwechsel und/oder Appetit und führen so ungewollt zu einer Gewichtszunahme. Wichtig: Setzen Sie die Medikamente nicht einfach ab, da sonst der Therapieerfolg gefährdet ist. Besprechen Sie stattdessen mit Ihrem Arzt mögliche Alternativen. Ist die Einnahme des Medikaments lebensnotwendig, sollten Sie besonders auf die Ernährung und ausreichend Bewegung achten.

Doch keine Panik: Nicht jeder wird durch die infrage kommenden Mittel gleich dick. Entscheidend sind auch die Gene, wie britische Forscher vom Department of Biomedical Sciences an der Universität Sheffield herausgefunden haben. Welche Medikamente besonders häufig das Gewicht erhöhen und was Sie tun können:

Psychopharmaka: Während etwa Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer kaum einen Einfluss auf die Kilos haben, gelten trizyklische Antidepressiva als eher problematisch. Auch bei Lithium oder einzelnen Neuroleptika zur Behandlung von Psychosen oder manisch-depressiver Erkrankungen, wie Olanzapin oder Clozapin, ist diese Nebenwirkung bekannt. In diesen Fällen gilt: Geht es dem Patienten unter dem Mittel besser, sollte es nicht gewechselt werden. Verstärken sich dagegen durch die zusätzliche Pfunde die psychischen Beschwerden, sollten Vor- und Nachteile genau abgewogen werden.

Insulin und Antidiabetika: Diabetes ist häufig Folge von Übergewicht. Dies wird durch manche Antidiabetika, wie Insulinsensitizer oder Sulfonylharnstoffe, jedoch begünstigt, da sie die Insulinproduktion anregen. Auch Insuline (v. a. so genannte Verzögerungsinsuline) erhöhen den Appetit. Mögliche Alternative ist das Spritzen von Normal-Insulinen oder Analog-Präparaten. Metformin beeinflusst die Insulinproduktion nicht und kommt so vor allem für übergewichtige Diabetiker infrage.

Cortison: Bei Rheuma oder Asthma muss oft Cortison eingenommen werden. Das Hormon bewirkt jedoch, dass sich Wasser im Körper einlagert und der Körper regelrecht aufschwemmt. Zusätzlich verspüren viel Patienten unter Cortison Heißhunger. Damit die Pfunde nicht hängen bleiben, auf die Kalorienmenge achten. Asthmatiker können gegebenenfalls auf Cortison-Sprays zurückgreifen, das nur auf die Bronchialschleimhaut wirkt.

Antibabypille: Häufig bewirken Östrogene durch Wassereinlagerungen und nicht durch Fett eine Gewichtszunahme von wenigen Kilogramm. Moderne Antibabypillen mit dem Gestagen Drospirenon können das Risiko einer ungewollten Gewichtszunahme verringern. Tipp: Da die Hormone den Appetit erhöhen können, auf eine gesunde Ernährung und Bewegung achten.

Betablocker: Die zumeist gegen Bluthochdruck eingesetzten Medikamente können den Energie-Stoffwechsel und die Fettverbrennung reduzieren, müde und antriebslos machen. Vor allem zu Therapiebeginn kann es zu einer Gewichtszunahme kommen. Da es sich zumeist nur um wenige Pfunde handelt, reicht oft eine Ernährungs-Umstellung aus.

Migränemittel: Unter Kalzium-Antagonisten oder Serotonin-Antagonisten steigt das Gewicht.

Quelle: Medical Mirror 04/05

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