Wie Sie Sodbrennen am besten selbst behandeln
Sodbrennen: In den meisten Fällen können ganz einfache Maßnahmen verhindern, dass saurer Mageninhalt zurück in die Speiseröhre fließt.
Wer schon einmal unter Sodbrennen gelitten hat, weiß, wie unangenehm es ist, wenn saurer Mageninhalt in den unteren Teil der Speiseröhre zurückfließt. Die Folge ist eine Schleimhautreizung der Speiseröhre, die sich in Form von häufigem Aufstoßen oder Schmerzen hinter dem Brustbein bemerkbar macht. Schuld daran ist oft zu reichhaltiges, fettes oder scharf gewürztes Essen, Übergewicht, Alkohol und Nikotin, aber auch Stress oder in seltenen Fällen eine organische Erkrankung. US-Forscher von der Mayo-Klinik in Rochester haben herausgefunden, dass die Neigung zu Sodbrennen auch genetisch vererbt sein kann. Sind in der Familie vermehrt Sodbrennen oder Speiseröhren- und Magenerkrankungen aufgetreten, ist das eigene Risiko etwa um das Doppelte erhöht.
Sodbrennen kann mit Säure-hemmenden Mitteln - so genannten Antacida - behandelt werden, die es rezeptfrei in Apotheken gibt. Mittel der ersten Wahl sind hier Magnesium- und Aluminiumhydroxid-Verbindungen, Schichtgitter wie Hydrotalcit, Magaldrat oder Silikate, wie Aluminium-Magnesium-Silicathydrat und Almasilat.
Wichtig: Antacida sollten nicht länger als drei Tage eingenommen werden. Auch viele Heilpflanzen haben sich bei dyspeptischen Beschwerden bewährt. Wegen ihrer Krampf-lösenden Wirkung sind Kümmel, Fenchel und Anis besonders geeignet. Tipp: Einen Tee zubereiten und mehrmals täglich eine Tasse trinken. Bei Schleimhautreizungen ist Leinsamen ein gutes Mittel. Am besten zwei- bis dreimal täglich 1 EL unzerkleinerte oder nicht geschrotete Leinsamen mit 150 ml Flüssigkeit einnehmen. Bei Völlegefühl helfen Extrakte aus Kreuzkümmel (Curcuma) oder Artischocken.
Gute Nachricht: In den meisten Fällen können auch einfache Verhaltensmaßnahmen Sodbrennen lindern oder sogar ganz verhindern:
* Das Richtige essen: Wer zu Sodbrennen neigt, sollte fettreiche und scharf gewürzte Speisen meiden. Auch Zitrusfrüchte, Tomaten, Knoblauch, Zwiebeln und Zucker sind typische Verursacher. Lässt sich der Verzehr entsprechender Speisen (z. B. bei einer Einladung) nicht vermeiden: Ein Glas Wasser oder Milch trinken - das "entschärft" die Säure.
* Weniger is(s)t mehr: Essen Sie fünf bis sechs kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. Besonders das Abendessen sollte nicht voluminös sein. Tipp: Auf das "Betthupferl" vor dem Schlafengehen besser verzichten.
* Richtig liegen: Schlafen Sie mit leicht erhöhtem Oberkörper, indem Sie das Kopfteil des Bettes um 10 bis 15 Zentimeter höher stellen. Außerdem günstig: Auf der linken Seite liegen. So haben US-Forscher vom Graduate Hospital in Philadelphia herausgefunden: Auf der rechten Seite liegend dauert der "Säureangriff" besonders lange.
* Bequeme Kleidung wählen: Enge Jeans und Gürtel können großen Druck auf den Unterleib ausüben und so Sodbrennen verstärken. Daher möglichst lockere Kleidung tragen.
* Achtung Genussgifte: Verzichten Sie auf Nikotin, und trinken Sie Alkohol nur in Maßen. Da Kaffee bei jedem unterschiedlich wirkt, am besten die individuelle Säure-Verträglichkeit austesten.
Wichtig zu wissen: Leiden Sie häufig oder länger als drei Tage hintereinander unter Sodbrennen, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. So kann ständiges Sodbrennen nicht nur die Schleimhaut schädigen, sondern in seltenen Fällen langfristig auch die Entwicklung von Speiseröhrenkrebs begünstigen.
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