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Wechseljahre: Atmen Sie Hitzewallungen einfach weg

Hitzewallungen sind das häufigste Symptom der Wechseljahre. Etwa 80 Prozent aller Frauen bekommen sie im Laufe des Klimakteriums zu spüren.

Nicht alle Frauen erleben sie gleich: Bei einigen sind sie nach einer gewissen Zeit wieder verschwunden, während andere noch Jahre nach dem Ende der Regelblutungen damit kämpfen. Ähnliches gilt für die Häufigkeit: Manche Frauen schwitzen regelmäßig tagsüber, nachts oder frühmorgens. Andere berichten, dass die Wallungen bei ihnen nur schubweise für ein paar Wochen auftreten. Bei einigen Betroffenen sind die Schweißausbrüche so stark, dass sie ihre Kleidung oder die Bettwäsche komplett wechseln müssen.

Da Hitzewallungen die Lebensqualität stark beeinträchtigen können, ist der Wunsch nach natürlichen Hilfen - vor allem nach dem Abrücken von der bislang üblichen Hormonersatztherapie bei Wechseljahrsbeschwerden - groß. Eine besonders viel versprechende, aber noch weitgehend unbekannte Möglichkeit hierzu bietet eine Atemtechnik ("belly breathing").

Der US-amerikanische Psychiater Professor Dr. Robert Friedman von der Wayne State University in Detroit hat die Wirkung der Bauchatmung bei 33 Frauen mit regelmäßigen Hitzewallungen untersucht. Die Probandinnen erhielten acht Unterrichtseinheiten in Bauchatmung, Muskelentspannung oder eine wirkungslose Kontrollbehandlung.

Das überraschende Ergebnis: Durch das Erlernen der langsamen, tiefen Atemzüge nahm die Häufigkeit der Hitzewallungen um etwa 50 Prozent ab, während in den anderen Gruppen keine Veränderung eintrat. Ähnliche Ergebnisse zeigte eine weitere Studie mit 24 Frauen, bei denen die Atemtechnik mit Biofeedback verglichen wurde. Die Frauen, die die Bauchatmung anwendeten, sobald sich eine Hitzewallung ankündigte, konnten dadurch deren Intensität in vielen Fällen lindern oder das Aufkommen der Hitzewallung sogar ganz abwenden. "Die normale durchschnittliche Atemfrequenz liegt bei 15 bis 16 Zyklen (Ein- und Ausatmen) pro Minute", erklärt Professor Friedman. "Doch durch Üben können Frauen ihre Atmung auf sieben bis acht Zyklen verlangsamen, was die Häufigkeit und Intensität von Hitzewallungen deutlich reduzieren kann."

Im Yoga ist die Bauchatmung und seine positive Wirkung auf Körper, Geist und Seele schon lange bekannt. Warum die tiefe Atmung Hitzewallungen mildert, ist nicht vollkommen geklärt. Mediziner vermuten, dass in der Menopause die Toleranz für geringe Steigerungen der Körpertemperatur verringert ist. So kommt es infolge des Östrogenabfalls und der Hormonschwankungen zu einer Überaktivität bestimmter Gehirndrüsen (Hypophyse und Hypothalamus). Dadurch geraten auch die umliegenden Gehirnbereiche, wie z. B. das Temperaturzentrum, "in Wallung". Dieses reagiert dann selbst auf geringe Temperaturerhöhungen überempfindlich mit Hitzewallungen und Schweißausbrüchen.

Professor Friedman glaubt, dass die Atmung einen direkten Einfluss auf diese Vorgänge hat und die persönliche Temperatur-Toleranz erweitert. Andere Experten erklären die Wirkung mit dem Stress-verringernden Effekt, der auch bei anderen Wechseljahrsbeschwerden hilft. Tipp: Lassen Sie sich die richtige Technik am besten von einem Yogalehrer oder Atemtherapeuten zeigen. Adressen stehen im Telefonbuch oder im Internet, z. B. unter www.yoga.de und www.afa-atem.de

Zum Ausprobieren: Setzen Sie sich an einen ruhigen Ort bequem hin. Nun durch die Nase 5 Sekunden langsam einatmen, bis sich die Lungen komplett mit Luft gefüllt haben und sich Ihr Bauch weitet. Anschließend fünf Sekunden lang über den Mund ausatmen, bis die Luft vollständig aus den Lungen entwichen ist. Wann immer sich eine Hitzewallung ankündigt, die Übung 2 -3 Minuten lang durchführen.

Quelle: Medical Mirror

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